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Biographie



 
                                                
        
        
                          


II. Wellen-Entdeckung

1896 begann dann der  24-jährige  das Studium der Physik in Berlin. Nebenbei besuchte er Vorlesungen bei dem Theologen Adolf von Harnack (1851-1930).  (Harnack versuchte die Gedankenwelt Goethes und Humboldts mit dem Evangelium zu verbinden).

1897 betrat Karl Uller den Hörsaal der Berliner Universität Charlottenburg und nahm an einer Vorlesung über „die Huygensche Auffassung des Wellen-Aufbaus“ teil. Der Vortrag wurde von Max Planck  (1858 -1947) gehalten.

Karl Uller hat dieses Ereignis schriftlich beschrieben:

"Der Ausgangspunkt der Kritik war an sich ein geringfügiger, ein Stutzen, als Planck damals im Hörsaal   nicht  mit  den  vorgetragenen allgemeinen  Eulerschen Wellenformeln an Anwendung heranging, sondern für f die Sinusfunktion einsetzte, um den Einfall einer ebenen Welle gegen eine Unstetigkeitsebene rechnerisch zu verfolgen. Er entwickelte nun, wie üblich, die bekannten Formeln für den Reflexions- und Brechungswinkel, sowie für die Intensitäten, und siehe da, es traten unter Umständen imaginäre Brechungswinkel auf!
Nun wurde rechnerisch gewurstelt, und es erschien auf der Wandtafel die Totalreflexion bei schrägem Einfall. Das ließ mir keine Ruhe, erkennend, das dieser Fall mit der allgemeinen Erregungsform nach  Euler  überhaupt nicht darzustellen war.
Der Übergang zu der Sinusfunktion war also nicht wegen größerer Anschaulichkeit und größerer Nähe zu einem physikalisch gemeiniglichen Schwingungsvorgang geschehen, war keine Spezialisierung gewesen, sondern eine Notwendigkeit. Das gab mir einen Stoß, machte mich kritisch und im Laufe vieljähriger Untersuchungen zu einem Abtrünnigen.
Damals, im Jahre 1897, war der Keim  zu einer neuen, strengen Disziplin entstanden, der Wellenkinematik, die sich zur allgemeinen Theorie des fortpflanzungsfähigen Mittels auswuchs." 

Ab 1900 setzte Karl Uller sein Studium der Physik in Rostock fort.

Neben dem Studium arbeitete Karl Uller als Elektroingenieur in Berlin und Nürnberg, u.a. auf dem Gebiet der Funk- bzw. Hochfrequenztechnik. Selbstverständlich hat sich Karl Uller in dieser Zeit auch mit den Arbeiten des großen amerikanischen Experimentalphysikers und Elektroingenieurs Nikola Tesla (1856-1943) auseinandergesetzt, waren doch Teslas Arbeiten in Deutschland allgemein bekannt.

In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, daß Tesla bereits 1900 ein erstes praktisches Verfahren zur drahtlosen Übertragung von Energie entwickelt hatte; ein für heutige Physiker und Ingenieure nach wie vor vollkommen unverständlicher Vorgang.